über Andreas Rimkus
Metall fordert die Formen heraus. Es nimmt sie alle an und läßt sich jeden Ausdruck geben: Metalle können schwer, massiv und gewaltig sein, aber auch leicht und zart. Hart und elastisch. Schwer oder leicht. Matt oder glanzvoll. Kalt oder heiß.
Glück und Tod. Mammon und Mythos. Zwei Metalle haben die Menschheit stets besonders fasziniert: das Gold und das Eisen. Das Gold war herrlicher – das Eisen war mächtiger.
In alten Zeiten waren oft Schmiede die Führer und Fürsten ihres Volkes. Geheimnisvoll war die Herkunft der Erze aus dem Bauch der Erde. Als wundertätig galten Schmiede, Amboß und Eisen.
Schmieden ist schöpferisch. Hammerschlag für Hammerschlag, Molekül für Molekül schafft das Schmieden Neues.
Neue Wege durch ein altes Handwerk. Die Herausforderung, Grenzen zu überschreiten. Wie läßt sich schaffen, was bisher niemand schuf?
Für den Schmied hält das Eisen noch viele Formen bereit.

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Andreas Rimkus gibt dem alten und nahezu unvergänglichen Material Metall in einer Zeit der Wegwerfmaterialien und der damit verbundenen Gefährdung und Zerstörung
der Natur neue Aussagekraft. Sein Umgang mit diesem Werkstoff stellt auch unter Einbeziehung tradierter Schmiedetechniken keinen Rückgriff auf die Formensprache früherer Epochen dar. Andreas Rimkus läßt aus dem uralten Material und mit archaischen Techniken Objekte in seiner ihm eigenen Formensprache entstehen.
Andreas Rimkus’ Ziel ist es, die Möglichkeiten des Werkstoffes bis an die Grenzen auszuschöpfen, ohne seine Eigenarten zu verleugnen. Besonders deutlich bei den Köpfen
und Masken: Spuren und Abdrücke der Werkzeuge weisen hin auf die einmaligen Eigenschaften des Metalls.
Der erfinderische Ehrgeiz früherer Zeiten konzentrierte sich bei der Metallherstellung vor allem darauf, immer bessere und damit gefährlichere Waffen zu erzeugen. Bei Andreas Rimkus wird die Schönheit von Material und alten Techniken ohne deren ursprüngliche Aggressivität in friedfertige Gebilde umgesetzt.
Die drei Themenbereiche zeigen die Gestaltungsvielfalt,
die Material und Handwerkstechnik erlauben.
Lichtobjekte – vibrierend und stabil Aus dem Zusammenspiel der gegensätzlichen Werkstoffe Metall
und Glas entstehen Lichtobjekte von sakraler Anmutung. Undurchsichtigkeit und Stabilität des einen Materials
verbinden sich mit der Transparenz und Zerbrechlichkeit
des anderen zur homogenen Form. Die Leichtigkeit der Lichtobjekte läßt uns den Atem anhalten: sie scheinen zu schweben.
Kleinplastiken – spannende Formen, überraschende Farben Andreas Rimkus’ Formen lassen erkennen, wie spannend und farbig Metall sein kann, wenn es »auf die Spitze getrieben« wird, wenn die Oberflächen hochglanzpoliert werden oder nach dem Schmiedeprozeß eine erdfarbene Rostpatina erhalten.
Skulpturen – archaisch und mystisch Archaisch sind die Skulpturen sowohl in der Anwendung alter Schmiedetechniken wie auch in ihrer narrativen Kraft, ihren mystischen Aussagen und dem zum Teil unverkennbaren Aufforderungscharakter: hinsehen, nachdenken, hingehen, mitmachen.

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